Wuppertal, April 2020
Mit Glasbruch und Farbe im Eingangsbereich der Unternehmenszentrale der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) an der Bromberger Straße haben wir unsere Forderung, an die WSW, nach einem sofortigen Stromsperrenstopp unterstrichen.
Die WSW waren immer schon dreist. Doch jetzt setzt das Unternehmen noch eins drauf. Während immer mehr Energie-Großkonzerne, wie z.B. die ENBW sogar schon vollzogene Gas- und Stromsperren wegen der Corona-Pandemie rückgängig gemacht haben, macht die WSW nichts.
Für die Betroffenen bedeutet das in den sowieso schon schwierigen Zeiten, abends kein Licht, kein Strom oder Gas zum Kochen…..Unsere Forderung nach einem generellen Strom- und Gassperrenstopp auch nach der Pandemie werden wir nicht vergessen!
Ebensowenig wie die Notwendigkeit einer ökologisch vertretbaren Energieversorgung für alle, die sie für sinnvolle Zwecke benötigen. Also z.B. ganz bestimmt nicht für die Rüstungs- und Automobilindustrie (die Arbeiter*innen wären gewiss erfreut gesellschaftlich sinnvolle Produkte herzustellen!)
Eine Statistik der Verbraucherzentrale NRW vom 23.März über die durchschnittliche Unternehmensspanne, also das Geld mit dem die Unternehmen wirtschaften und im Endeffekt auch die Gewinne machen, für die Stromgrundversorgung bei einem Jahresverbrauch von 3000kWh im Zeitraum von Januar 2017 bis April 2020 zeigt, dass die WSW mit 9,03 Cent pro kWh (die durchschnittliche Unternehmensspanne liegt bei 8,25 Cent pro kWh), die viert höchste Unternehmensspanne der Stromgrundversorger der zwanzig einwohner*innenstärksten Städten NRW’s hat.
Gefreut hat uns, dass unsere kleine Soliaktion problemlos möglich war. Trotz Kontaktverboten und den diversen Sondermaßnahmen zurzeit können die Bullen uns nicht kontrollieren. Erst recht nicht bei Kleingruppenaktionen! Angespornt haben uns unter anderem die nächtlichen Aktionen in Nürnberg, Bremen, Berlin und Hamburg.
Wir halten es angesichts der aufziehenden Wirtschaftskrise für dringend geboten mit vielfältigen Aktionen Partei für unsere Sache zu ergreifen.
Das heißt u.a. Konzerne und Institutionen, die den Prekären, Erwerbslosen und Arbeiter*innen besonders fies zu Leibe rücken anzugreifen. Wir dürfen uns von den Billionen Beträgen die jetzt ausgeschüttet werden nicht blenden lassen, auch da wo sie der Unterklasse zugute kommen (Erwerbslose bekommen übrigens nichts mehr). Es geht um präventive Aufstandsbekämpfung: alle sollen jetzt die Füße still halten. Die Größe der Summe zeigt, wie groß die Angst der Herrschenden ist, dass ihnen ihr scheiß kapitalistischer Laden um die Ohren fliegt. Dass er es doch tut, dafür können wir sorgen. Der Kampf dafür beginnt jetzt schon.Wir haben uns gefreut, dass sich auch in Wuppertal Leute trotz Versammlungsverbot auf die Straße begeben! Unsere Aktion ist solidarisch mit dem Aktionsaufruf rund um den 4.April und dem Aufruf zur globalen Aktionswoche für das Leben der Coordinación Metropolitana, Anticapitalista y Antipatriarcal con el CIG.
#ElEncierroNoMeCalla
»Das Wort und das Zuhören – mit dem Herzen – geht viele Wege, hat viele Formen, beinhaltet viele Kalender und Geographien – um sich zu treffen, sich zu finden. Dieser Kampf für das Leben kann einer davon sein.«
(Subcomandante Insurgente Moisés. Mexiko, März 2020.)
Shut down capitalism!
Heraus zum Autonomen 1.Mai in Wuppertal!
Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)