Berlin, 19.+20. März 2020
Es herrscht noch keine Ausgangssperre, doch während tagsüber die Menschen in Parks und auf Plätzen die ersten warmen Sonnenstrahlen erhaschen, sind die Straßen ruhig und nach Einbruch der Dunkelheit wie leergefegt. Das Leben ins vermeintlich Private zurückgezogen, soziale Kontakte weitestgehend unterbrochen, Kommunikation verlagert sich ins Digitale. Im öffentlichen Raum herrscht nunmehr die von oben diktierte Meinung. Offene Versammlungen, Demonstrationen – ja beinahe jeglicher Austausch und Widerstand fängt an, unsichtbar zu werden, eine Dystopie.
Nach dem Ausnahmezustand wird die Wirtschaftskrise folgen, es wird Gewinner*innen und Verlierer*innen geben. Wir wollen dazu beitragen, die Richtigen verlieren zu lassen, Investor*innen, Hausbesitzer*innen, Profiteure der Überwachung. Auch in Zeiten von erklärten oder vorauseilenden Ausgangssperren werden wir die Zahnräder des kapitalistischen Systems weiter sabotieren und die Stille durchbrechen.
Am 19. März haben wir ein Fahrzeug der Sicherheitsfirma Bosch in der Ostseestraße in Berlin Pankow angezündet und in der folgenden Nacht ein Fahrzeug von Dr. House Solutions in der Tiroler Straße im selben Bezirk.
Das Unternehmen Bosch war ebenso Aussteller des diesjährigen Europäischen Polizeikongresses, als auch Veranstalter eines digitalen Kongresses Ende Februar in Berlin. https://bosch-connected-world.com/attend/
Um Krisen, Kriege, Ausnahmezustände oder auch den alltäglichen kapitalistischen Wahnsinn der Smart Cities im Interesse der Herrschenden zu bewältigen, benötigen diese den ständigen Ausbau ihrer Sicherheitstechnik. Unter anderem dafür wurde bereits im Dezember ein Fahrzeug von Bosch durch die FAZ in Hamburg angezündet. https://chronik.blackblogs.org/?p=11338Dr. House Solutions gehört zum Firmengeflecht Padovicz‘. Aufgrund der immer noch von ihm angestrebten Räumung der Liebig34, der weiteren Zerstörung der Rummelsburger Bucht und weiterer spekulativer Erpressung von Mieter*innen sind Padovicz und all jene, die es ihm gleich tun, Ziele unserer Angriffe. Ebenso will der Berliner Senat weiterhin die Räumung des Syndikat am 17. April durchziehen, es sei den Verantwortlichen daher gesagt: dies wird auf Widerstand treffen. Doch wie auch schon in den letzten Nächten werden wir nicht auf den TagX warten, denn zwischen uns und dem System mit seiner Ordnung, hat nur der Angriff einen Platz.
Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)
Unbekannte Brandstifter haben in Berlin-Prenzlauer Berg ein Firmenauto eines Technologieunternehmens angezündet. An dem Wagen entstand in der Nacht zu Donnerstag ein Totalschaden, wie die Polizei mitteilte. Zwei weitere Autos, die daneben auf einem Parkplatz in der Ostseestraße abgestellt waren, wurden beschädigt. Der Staatsschutz ermittelt. Ein Zeuge hatte die Flammen bemerkt.
Immer wieder werden in Berlin nachts Autos angezündet. Nach Feuern an zwei Autohäusern im Berliner Osten in der Nacht zu Mittwoch ermittelt ebenfalls der Staatsschutz.
Quelle: Welt
Ein Firmentransporter ist in Berlin-Pankow nach Vermutung der Polizei angezündet worden. Gegen 1.25 Uhr am Freitag hätten Anwohner das Feuer an der Front des Fahrzeugs einer Firma für Facilitymanagement bemerkt und die Einsatzkräfte gerufen, teilte die Polizei mit. Der für politisch motivierte Taten zuständige Polizeiliche Staatsschutz beim LKA Berlin habe wegen des Verdachts der Brandstiftung die Ermittlungen übernommen. «Der Transporter brannte im Frontbereich komplett aus», hieß es. Zudem wurde ein daneben in der Tiroler Straße geparktes Auto durch die Hitze am Heck beschädigt.
Bereits am Donnerstagabend brannte gegen 21.00 Uhr ein Wagen in der Schliemannstraße im Ortsteil Prenzlauer Berg, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Flammen seien auf einen Minibus übergegriffen. Beide Fahrzeuge wurden laut Polizei stark beschädigt. Auch ein in der Nähe angeschlossenes Fahrrad sei in Mitleidenschaft gezogen worden. In diesem Fall ermittelt ein Brandkommissariat.
Quelle: Welt