chronik
widerständische momente festgehalten (spiegelung von chronik.blackblogs.org)
Browse: Home / Scheiben an Bank und zwei Versicherungen beschädigt

Scheiben an Bank und zwei Versicherungen beschädigt

By chronik on December 6, 2019

Weimar, Dezember 2019

In einer nächtlichen Verschwörung beteiligten wir uns an den Angriffen auf eine Bank und zwei Versicherungen in der Stadt. Wir traten zusammen und hinter uns liegen die Risse, die wir euch übrig lassen. Risse in Fensterscheiben, die sich wie Narben in euer Gedächtnis einbrennen werden. Wir werfen euch den Dreck vor Augen. Wir sind gekommen und wir werden wieder erscheinen. Als Gestalten der Nacht suchen wir kein Seelenheil, sondern versuchen unser Glück in den Angriffen auf Banken, Schweine und was uns noch einfallen wird!

Unsere Aggression und Wut richtete sich in tiefer Feindschaft gegen die staatlichen und kapitalistischen Autoritäten und in tiefer Hoffnung und Solidarität an unsere Gefährt*Innen in Griechenland und der ganzen Welt.

Remember, Remember, the 6th of December

Unsere Wut tobt in diesen Nächten. 11 Jahre nach der Ermordung von Alexandros Grigoropoulos durch das Schwein Epameinondas Korkoneas bleibt uns keine Ruhe. Und deshalb schenken wir euch keine. Dieser Angriff soll die Lebendigkeit unserer Trauer ausdrücken und ein Ventil unserer Wut sein. Ganz besonders nach der vorzeitigen Haftentlassung von Korkoneas in diesem Jahr.

Für einen schwarzen Dezember

2015 riefen die Gefährt*InnenPanagiotis Argriou (CCF) & Nikos Romanos zum Schwarzen Dezember auf. Unsere Tat soll ihre Wut teilen. Unsere Wut ihre Taten antreiben:

„Es gibt Phasen in der Geschichte, in denen die Zufälligkeit einiger Ereignisse dynamische Veränderungen verursachen kann, die fast alleine in der Lage sind Raum und Zeit anzuhalten.

Es war Samstag Abend, am 06.12.2008, als der Höhepunkt eines Konflikts zwischen zwei Welten innerhalb weniger Momente stattfand. Auf der einen Seite die jugendliche, enthusiastische, spontane und ungestüme aufständische Gewalt; auf der anderen Seite das offizielle, staatliche Verfassungsorgan, welches die Legitimation des Gewaltmonopols durch Repression beansprucht.

Nein, es geht nicht um ein unschuldiges Kind und einen paranoiden Bullen, die zur falschen Zeit am falschen Ort zusammentrafen. Es geht um einen rebellischen, jungen Genossen, der einen Streifenwagen angriff, in einem Gebiet, in dem Zusammenstöße mit den Repressionskräften üblich sind, und um einen Bullen, der in demselben Gebiet patrouillierte und in persönlicher Auslegung über Ehre und Ansehen der Polizei, sich entschied auf eigene Faust gegen Unruhestifter vorzugehen. Es war ein Konflikt zwischen zwei gegensätzlichen Kräften: auf der einen Seite der Aufstand, auf der anderen die Macht, in welchem die Protagonisten jeweils ihre Seite vertraten.

Die Ermordung von Alexandros Grigoropoulos durch den Bullen Epameinondas Korkoneas und die darauf folgenden schweren Riots, verursachten einen mächtigen, sozialen Elektroschock, weil das Bild des „sozialen Friedens“ zersplitterte und die Existenz dieser beiden gegensätzlichen Welten sichtbar wurde; in der greifbarsten Weise Situationen auslösend, von denen es kein einfaches Zurück mehr gab, zumindest nicht ohne Ereignisse hervorgebracht zu haben, deren Wucht von niemand mehr ignoriert werden konnte.

Die Revolte 2008 erschütterte eine Gesellschaft, die in ihrer Mehrheit das Konsumglück und den westlichen Lebensstil genoss und die unvermeidlichen Konsequenzen der aufkommenden, wirtschaftlichen Krise ignorierte. Sie verursachte Verlegenheit, Taubheit und perspektivische Lähmungen, weil die Mehrheit der Gesellschaft nicht in der Lage war, zu verstehen woher so viele tausende Randalierer kamen, die Unruhen von solcher Spannung schufen.

Als Nachwirkung der Rebellion beteiligten sich zahlreiche Intellektuelle, politische Analysten, Professoren, Soziologen, Psychologen, Kriminologen und sogar Künstler an der öffentlichen Debatte, wobei sie alle Vorteile für ihr berufliches Prestige daraus zogen, nicht nur um den Dezember 2008 zu interpretieren, sondern auch um ihn zu verfälschen, indem sie den Verlauf verfälschten und gemeinsam jede Gewalt verurteilten, egal woher sie kommen mag, womit sie klar stellten, was ihre soziale Funktion ist.

Es gibt noch viel mehr, das über den Dezember 2008 und sein aufständisches Erbe gesagt werden muss, was sich durch dutzende Aktionsgruppen manifestiert hat, die sich explosionsartig im ganzen Land verbreiteten und eine neue Front der inneren Bedrohung kreierten. Eine Zeit, in der anarchistische, direkte Aktionen die soziale Normalität beinah täglich unterminierten. Aber was wir vor allem wollen, ist Erinnern…

Erinnern an das, was der Dezember 2008 war und wie Anarchie, in führender Rolle, sich an Demonstrationen und dynamischen Situationen beteiligte, welche Resonanz in der internationalen, anarchistischen Bewegung auslösten.

Erinnern an die Zeit, als Anarchie die Angst vor Verhaftung, Gefangenschaft und gewaltsamer Repression überwand und dafür ein riesiges Selbstvertrauen bildete, was zu Aktionen und Gesten führte, die bis dahin unmöglich zu sein schienen; ein Selbstvertrauen, welches sich in der ganzen Spanne anarchistischer, polymorpher Aktionen ausdrückte, von einfachen öffentlichen Interventionen, Besetzungen, spontanen Konfrontationen, bis zu mehr organisierten Angriffen.

Wir wollen erinnern an unseren jungen Genossen, der seiner Spontaneität schuldig war, für die er mit seinem Leben bezahlte. Unter anderen Umständen hätten wir an seiner Stelle sein können, so wie uns derselbe, aufständische Enthusiasmus antreibt. Und außerdem, JEDE/R sollte sich an seine Wurzeln erinnern anstatt sie auszutreiben.

Wir wollen erinnern an die Schönheit einer Lähmung des sozialen Raum- Zeitgefüges, durch kleinere und grössere, soziale Kurzschlüsse.

Wir wollen erinnern, wie gefährlich Anarchie werden kann, wenn die Anarchie es möchte…“

Der Angriff auf Exarchia

Unser Angriff zielte auf einen möglichst hohen Sachschaden. Wir schicken euch einen Kassenbon für den in diesem Jahr besonders heftigen Angriff auf den Athener Stadtteil Exarchia. Es sind die Schweine von MAT und anderen staatlichen Terroristen, die in Exarchia einmarschierten, doch unser Hass ist grenzenlos. So müsst auch ihr zahlen. Die Gentrifizierung von Exarchia wird kostspieliger als ihr glaubt! Unsere Beteiligung an der nächtlichen Verschwörung ist ein Beitrag, Kämpfe weiter zu verbinden, sie über Ländergrenzen hinweg zu führen und die Autoritäten massiv anzugreifen.

Ihr werdet die weltweiten Angriffe nicht stoppen können. Solange unsere Gedanken und Träume leben, schlagen sie Wurzeln in unseren Herzen. Unsere Sehnsucht nach der Befreiung findet Ausdruck in unseren Angriffen!

In Erinnerung an Alexandros Grigoropoulos!

In tödlicher Feindschaft gegen die Schweine und besonders das Schwein Epameinondas Korkoneas!

Solidarität mit Exarchia!

Es lebe die Anarchie!

Quelle: Indymedia (Tor)

Posted in Deutsch | Tagged Weimar

« Previous Next »

Suche

Tags

Aachen Berlin Bielefeld Bochum Bonn Bremen Chemnitz Dortmund Dresden Duisburg Erfurt Essen Flensburg Frankfurt am Main Freiburg Gießen Greifswald Göttingen Halle Hambacher Forst Hamburg Hannover Jena Karlsruhe Kassel Kiel Köln Leipzig Lübeck Lüneburg Magdeburg Mainz Mannheim Marburg München Münster Neumünster Nürnberg Potsdam Rostock Stuttgart Tübingen Weimar Wuppertal Würzburg

chronik.blackblogs.org

Archiv von Indymedia Linksunten
linksunten.indymedia.org
xrlvebokxn22g6x5gmq3cp7r...

Spiegel von de.indymedia.org
raxuatgmxdvnp4no.onion
mphvik4btkr2qknt.onion

RSS Barrikade.info (CH)

  • Kein Frieden mit der NATO! Gemeinsam an die Protesten gegen den NATO-Gipfel May 29, 2025
  • Übersicht zum Feministischen Streiktag am 14.06.2025 May 29, 2025
  • KuZeB Monatsprogramm Juni 2025 May 29, 2025
  • Protest vor Glencore Aktionärsversammlung May 28, 2025
  • Allmende-Umzug am 21.6.25 May 28, 2025
  • Projection Vidéo-Conférence-Discussion sur l'affaire Ampelokipi, Athènes May 28, 2025
  • ★ Best-of open Streikhaus Juni ★ May 28, 2025
  • KEINE HAUSBESETZER*INNEN IM GEFÄNGNIS! May 24, 2025
  • Die Suche nach dem kleineren Übel May 22, 2025

RSS Emrawi.org (AT)

  • Queering Hernals Straßenfest May 30, 2025
  • Graue Wölfe. Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland May 29, 2025
  • Queercore - how to punk a revolution May 29, 2025
  • Pride Reclaimed Demo May 29, 2025
  • a-radio.net May 26, 2025
  • KEINE HAUSBESETZER*INNEN IM GEFÄNGNIS! Kampagne für die Gerichtskosten der Hausbesetzer*innen in Koukaki (Athen) May 24, 2025
  • CALL FOR SUPPORT // KOMMT ZUR PRIDE IN BUDAPEST AM 28.06.25! May 24, 2025
  • "Das Meer war verkauft": Fischereikrise im Senegal fördert Zwangsmigration nach Europa May 22, 2025
  • Mali: Vom demokratischen Traum von 1991 zu den Herausforderungen einer unsicheren Neugründung May 22, 2025

RSS Indymedia (DE)