Berlin, 1. Oktober 2019
Die „Tu mal wat Tage“ sind offiziell vorbei, doch eine Person von der Besetzung in der Landsberger Allee 54 sitzt noch im Knast. Vorgeworfen wird ihr „Hausfriedensbruch“ und „gemeinschaftlicher Widerstand“. Letzteres konstruiert durch kollektive Identitätsverweigerung. Jetzt sitzt die Person in Untersuchungshaft.
Wir begrüßen das Mittel der Identitätsverweigerung und freuen uns darüber, dass diese Strategie in städtischen Kämpfen ausprobiert wird. Es ist logisch, dass der Staat diesen organisiert widerständigen Akt im Keim ersticken will. Denn Knast als Strafe soll Menschen brechen und abschrecken. Doch anstatt dies passieren zu lassen, sollten wir die vergangenen Tage reflektieren, um unsere gemeinsame Praxis weiter auszubauen.
Knast bedeutet für FLINT*-Personen besondere Härte. Die in U-Haft genommene Person Primbo wurde vom Tempelhofer Damm in den Frauen*knast in der Magdalenenstraße in Berlin-Lichtenberg verlegt. Deswegen haben wir als FLINT* Gruppe das angrenzende Amtsgericht in der letzten Nacht mit einem Farbfeuerlöschern und Dosen verschönert. Denn Knäste und Gerichte arbeiten Hand in Hand und sind Angriffs- und Kritikgegenstand unserer Praxis. „Free Primbo“ hinterließen wir an der Wand und schicken damit Grüße in den Knast!
Einfache Zusammenhänge, einfache Antworten. Die „Tu mal wat Tage“ gehen weiter. 365 Tage Tu mal wat!
Eine Zelle nährt die andere.
Eine autonome FLINT* Gruppe.Don‘t forget: Squatting Days in Freiburg vom 18.10.-29.10.2019
und die kommenden Antiknasttage vom 23.-27.10.2019 in Berlin.
Quelle: Indymedia (Tor)