Berlin, 17. Mai 2019
Gefreut haben uns die Angriffe der letzten Tage auf Knastprofiteure und Sicherheitsunternehmen. Beteiligt haben wir uns bereits am Morgen des 17.Mai und einen WISAG-Wagen am Trusepark in Neukölln stillgelegt. Wir haben an dem Wagen eine Scheibe eingeschlagen, einen Feuerlöscher ins Innere entleert und das Auto mit der Parole “Free Isa” besprüht. Falls es sich aufgrund des feinen Pulvers nicht um einen wirtschaftlichen Totalschanden gehandelt hat waren Reinigung und Reperatur sicher aufwendig und noch lange nicht abgeschlossen, als Isa später am Tag tatsächlich aus der U-Haft entlassen wurde. (https://verfahrengebiet.noblogs.org/news/)
Neben Sparten wie Gebäudereinigung und Facility Management, durch die mit Hilfe von absoluten Niedriglöhnen und Zeitarbeit ein Großteil des Umsatzes erwirtschaftet wird, erarbeiten die Angestellten von WISAG ungefähr 20% des Umsatzes durch verschiedenste Sicherheitsdienste. Darunter fällt die “Fahrgastbereuung”, also Ticketkontrollen vor allem im Berliner Nahverkehr. Das die Kontrolleure in den meisten Fällen sozialchauvinistische und gewaltgeile Mackerschweine sind, weiß jede Person die ab und an die öffentlichen Verkehrunternehmen nutzt. Dank dieser “Fahrgastbetreuung” werden jährlich mehr als 300 Leute in die Berliner Knäste gesteckt. Die JVA Plötzensee besteht zu einem beachtlichen Teil aus Insassen die wegen “Beförderungserschleichung” einsitzen. 2018 nahm sich einer von ihnen das Leben. (https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-haftanstalt-schwarzfahrer-begeht-suizid-im-krankenhaus-der-jva-ploetzensee/20883438.html)
WISAG zählt noch andere Arbeitsbereiche auf: “Mit rund 5.600 Mitarbeitern übernehmen wir deutschlandweit Sicherheitsdienstleistungen in den Sparten Werk- und Objektschutz, Revierbewachung, Flughafensicherheit, Alarmservice, Notrufzentrale und Bewachung militärischer Einrichtungen.”
Es sollte klar sein, wo und wie WISAG einen nicht unerheblichen Teil des Umsatzes generiert. Mit der Ausbeutung, Überwachung und Verfolgung von prekarisierten Menschen. Ein Beispiel aus den letzten Wochen stellt dabei die Bestreifung der Rummelsburger Bucht dar, hierbei wurden die Bewohner*innen des Obdachlosencamps beleidigt, bedroht und mit falschen Aussagen teilweise zum Umzug bewegt.
– Am 10.Mai brannte in der Nähe vom Rathaus Lichtenberg ein WISAG-Auto aus https://chronik.blackblogs.org/?p=10036
– Am 12.Mai gabs einen Großbrand in Bamberg auf dem Gelände des Knast-Logistikers Massak https://chronik.blackblogs.org/?p=10146
– Am 13.Mai wurde in Leipzig ein SPIE-Auto als Knastprofiteur markiert und Reifen und Scheiben beschädigt https://chronik.blackblogs.org/?p=10164
– Am 14.Mai haben im Wedding zwei Securitas-Autos auf einem Hof gebrannt https://chronik.blackblogs.org/?p=10152
– Am 17.Mai ist ein Auto der Sicherheitsfirma Kötter in Pankow abgefackelt worden https://chronik.blackblogs.org/?p=10167 und das oben genannte WISAG-Auto in Neukölln wurde kaputt gemacht
– Am 20.Mai stand in Friedrichshain ein Wagen des VINCI-Konzerns, beteiligt an Gefängnisbauten, nicht zufällig in Flammen https://chronik.blackblogs.org/?p=10197
– Am 22.Mai sind vor der Bundespolizeizentrale Direktion 11, zuständig für Spezialeinheiten, am Schöneberger Ufer drei Autos ausgebrannt, darunter ein Bullentransporter https://chronik.blackblogs.org/?p=10232
Quelle: Barrikade.info