chronik
widerständische momente festgehalten (spiegelung von chronik.blackblogs.org)
Browse: Home / Angriffe auf die Polizei

Angriffe auf die Polizei

By chronik on May 26, 2019

Bremen, 26. Mai 2019

Wir wählen den Angriff!

Randale und Fußball am Eck: Brennende Reifen, Stein- und Flaschenwürfe auf Bullen und klirrende Scheiben.

Angriffe auf Bulleninfrastruktur mit Farbe, Steinen und Hämmern:

Wache am Wall
Wache in Gröpelingen
Wache in Woltmershausen

„Die Polizei muss in Bremen wieder die schlagkräftigste Familie werden!“ (FDP Bremen, Bürgerschaftswahlkampf 2019)

Der Polizeiapparat kann auf unterschiedliche Weise wirken. Zum einen als konstante Drohung gegenüber der Bevölkerung. Als mögliche Konsequenz bei Gesetzesverstößen, Auflehnung, Verschuldung oder Unachtsamkeit sind polizeiliche Maßnahmen permanent präsent. Dass Menschen im Supermarkt bezahlen, Mieterhöhungen dulden oder sich bei der Arbeit von der Chefetage erniedrigen lassen – all das passiert nicht einzig aus Konditionierung, sondern weil eine materielle Gewalt im Hintergrund droht, die jederzeit zuschlagen kann.

Überall dort, wo Disziplinierung, erlernter Gehorsam und neoliberale Stadtgestaltung nicht ausreichen, um regelkonformes Verhalten herzustellen, wirken Polizei und Ordnungsamt durch direkte und alltägliche Zwangsmaßnahmen. Mittels massiver Präsens und Null-Toleranz-Konzepten soll abweichendes Verhalten konsequent unterbunden und die Delinquenten mittelfristig aus dem Stadtbild vertrieben werden. Im Bremer Viertel ist genau dies der Fall. Hier wirkt die Polizei nicht als Drohung im Hintergrund, sondern als unmittelbares Ordnungsprinzip. Mit dem vordergründigen Ziel, illegalisierten Drogenkonsum zu verdrängen, werden Schwarze Menschen willkürlich kontrolliert, schikaniert und gedemütigt. Mit dem Ziel, Gesetzesverstöße zu unterbinden, wird bei kleinsten Anzeichen von Protest ein Großaufgebot der Bullen zusammen gezogen. Mit dem Ziel, Verkehr und Partybetrieb störungsfrei und befriedet zu halten, werden am Eck immer wieder Bälle eingesammelt und Leute kontrolliert, um das abendliche Fußball-Spielen auf der Kreuzung zu verhindern.

Die Polizei angreifen – aber warum?

Wenn wir die herrschenden Eigentumsverhältnisse, die rassistische Diskriminierung oder die patriarchalen Strukturen hier im Viertel in Frage stellen wollen, kommen wir um die Konfrontation mit der bewaffneten Staatsmacht nicht herum. Anstatt unsere Protestformen an die Allgegenwart der Polizei anzupassen, zu zähmen und uns auf einen legalen Ausdruck zu beschränken, wählten wir den Angriff. Anstatt der Ohnmachtserfahrung des Alltags wählten wir ein paar kurze Momente der Offensive. Jeder laufende Bulle, jedes zerstörte Einsatzfahrzeug und jede eingeworfene Wache wird uns noch einige Zeit lang ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Dennoch nimmt der Krawall nicht das gesamte Panorama unserer Vorstellung davon ein, wie wir diese Welt ins Wanken bringen können, sondern ist Ausdruck von Ideen, die auch in anderen Formen tagtäglich gelebt werden.

Der Abend vor den Wahlen war der richtige Moment, um uns und dem Rest der Stadt ins Gedächtnis zu rufen: Radikale soziale Bewegungen haben immer auch auf der Straße gekämpft. Die Polizei stand bisher noch jedem emanzipatorischen Anliegen im Weg. Die Ohnmacht gegenüber Staat und Wirtschaft kann nur durch eigenes Handeln überwunden werden. Und ein Stein trifft die herrschende Ordnung besser als jeder Wahlzettel.

Für eine befreite Gesellschaft! Für eine aufständische Perspektive!

Autonome Gruppen

Quelle: Indymedia

 

 

Nach den Ausschreitungen in der Nacht zu Sonntag auf der Sielwallkreuzung hat die Bremer Polizei eine Ermittlungsgruppe beim Staatsschutz eingerichtet. Die Polizei sei am Samstag “lageangepasst” mit zusätzlichen Einsatzkräften vertreten gewesen, teilte die Polizei am Sonntagnachmittag mit. Der Grund: Im Internet kursierte ein Aufruf zum “Cornern am Eck gegen den Rechtsruck”.

Wie es in der Mitteilung heißt, blockierten Passanten gegen 23.45 Uhr die Sielwallkreuzung und begannen, Fußball zu spielen. Zudem wurde Pyrotechnik gezündet. Polizisten vor Ort unterbanden das Fußballspiel. Laut der Mitteilung schlug die Stimmung gegen 0.30 Uhr in Aggressionen um. Die Polizei spricht von “gezielten Angriffen” auf die Einsatzkräfte. Mit Steinen warfen die Beteiligten Schaufensterscheiben ein und schleuderten Flaschen und Farbbeutel auf Polizisten. Vier Einsatzkräfte wurden leicht verletzt.

Die Polizei Bremen räumte gegen 1.45 Uhr mit Unterstützung niedersächsischer Kollegen, insgesamt 100 Beamte, die Kreuzung, die für Stunden durch bis zu 300 Menschen blockiert war. Dabei kam es zu neun vorläufigen Festnahmen. Wie die Polizei auf Nachfrage des WESER-KURIER mitteilte, sei wegen vergangener politisch motivierter Straftaten, bei denen die Festgenommenen aufgefallen seien, der Staatsschutz in die Ermittlungen involviert. Ob es einen Zusammenhang zwischen diesen taten und den Vorfällen auf der Sielwallkreuzung gibt, wird derzeit geprüft. Laut Polizei gibt es derzeit aber keinen Zusammenhang zwischen den Ereignissen und dem am Nachmittag abgehaltenen Sternmarsch.
Reviere mit Farbbeuteln beworfen

Im Verlauf der Nacht wurden zudem fünf Streifenwagen beschädigt und die Reviere Innenstadt, Woltmershausen und Gröpelingen mit Farbbeuteln und anderen Gegenständen beworfen. Außerdem wurde eine Fensterscheibe am Bremer Rathaus eingeschlagen. Ein Tatverdächtiger konnte gestellt werden, heißt es in der Mitteilung.

Quelle: Weser Kurier

Posted in Deutsch | Tagged Bremen

« Previous Next »

Suche

Tags

Aachen Berlin Bielefeld Bochum Bonn Bremen Chemnitz Dortmund Dresden Duisburg Erfurt Essen Flensburg Frankfurt am Main Freiburg Gießen Greifswald Göttingen Halle Hambacher Forst Hamburg Hannover Jena Karlsruhe Kassel Kiel Köln Leipzig Lübeck Lüneburg Magdeburg Mainz Mannheim Marburg München Münster Neumünster Nürnberg Potsdam Rostock Stuttgart Tübingen Weimar Wuppertal Würzburg

chronik.blackblogs.org

Archiv von Indymedia Linksunten
linksunten.indymedia.org
xrlvebokxn22g6x5gmq3cp7r...

Spiegel von de.indymedia.org
raxuatgmxdvnp4no.onion
mphvik4btkr2qknt.onion

RSS Barrikade.info (CH)

  • Friendly Fire Combat Club (FFCC): Hauptsache Antifa June 6, 2025
  • Basel: Heraus zum 14. Juni - hinein in den revolutionären Block June 5, 2025
  • Ohne Klassenkampf kein Feminismus – ohne Feminismus keine Revolution! June 4, 2025
  • Camping sur fracking 2025 June 4, 2025
  • Infoladen Borke Programm Juni June 4, 2025
  • Solidarität ist kein Verbrechen! June 3, 2025
  • Weder hier noch anderswo! June 3, 2025
  • Kein Frieden mit der NATO! Gemeinsam an die Protesten gegen den NATO-Gipfel May 29, 2025
  • Übersicht zum Feministischen Streiktag am 14.06.2025 May 29, 2025

RSS Emrawi.org (AT)

  • Free Maja - Solidaritätskundgebung June 9, 2025
  • Kaleidoskop in Not [de, en] June 9, 2025
  • Maya ist in Ungarn im Hungerstreik June 9, 2025
  • Hintergrund des Vorfalls auf der Anarchistischen Buchmesse in Graz June 3, 2025
  • Keine Bühne für Täter! June 2, 2025
  • Die Londoner Sudan-Konferenz June 2, 2025
  • Kein Frieden mit der NATO! Der Kriegszustand ist global. Der Widerstand muss es auch werden. June 2, 2025
  • Zwei russische Anarchisten veruteilt June 2, 2025
  • Queering Hernals Straßenfest May 30, 2025

RSS Indymedia (DE)