… Die Kämpfe gegen Amazon- oder Googlestandorte: Zurecht werden mit einer gewissen Regelmäßigkeit Angriffe gegen die Infrastruktur des beinahe täglich thematisierten „technologischen Angriffs“ durchgeführt. Dabei richtet sich die Kritik oft gegen die immer umfassender wahrgenommene Überwachung des Alltäglichen, die uns noch häufiger daran zu hindern scheint, widerständig zu werden.
Um dem entgegenzuwirken wird die nächtliche Aktion jedes mal ein wenig durchdachter, geheimnisvoller oder auch technisch ausgefeilter. In den Erklärungen wird zum Tausendsten Mal geschrieben, wieso es legitim ist x,y,z anzugreifen oder wieso auf ein Ereignis a jetzt die Aktion b gefolgt ist, so wie wir es auch im ersten Teil dieser Reihe getan haben (https://de.indymedia.org/node/30918). Logisch eben. Nur selten angemessen, da es schwer ist die Schrecken dieser Welt in Form von Aktionen zu kommentieren.
Vielleicht aber auch gefährlich. Weil Überwachung unter anderem auf Logik basiert. Auf Wahrscheinlichkeiten und deren Analyse bspw. zur Planung von Streifeneinsätzen. Auf der Auswertung von nicht enden wollenden Datenquellen, die alles immer noch ein bisschen voraussehbarer machen. Die Sicherheitsapparate können sich meist schon denken, welche Ziele infrage kommen, wenn kurz zuvor ein Squat geräumt wurde. Wissen, dass sie ihre Autos vielleicht ein wenig besser im Auge behalten sollten, wenn wieder einer ihrer Schergen vor laufender Kamera so richtig zuschlägt. Und auch die Kampagnen zu bestimmten Themenfeldern rücken die potentiellen Ziele sowohl ins Blickfeld der Aufständischen, als auch der Verteidiger*Innen des Bestehenden.
Trotzdem, weil es nicht darum geht berechtigte und effektive Aktionsformen zu ersetzen und wir sowohl inhaltlich als auch strategisch viele Überzeugungen teilen unddie Kontinuität von themenspezifischen Aktionen befürworten, haben wir als Beitrag zur militanten Kampagne gegen die Akteur*Innen der Verdrängung in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 2019 ein Auto von WISAG in der Rathausstraße in Berlin-Lichtenberg angezündet. „[…] die Sicherheitsfirma Wisag ist an der Vertreibung von Obdachlosen in der Rummelsburger Bucht zu Gunsten der Investitionen von Padovicz dort beteiligt“ schrieben einige Gefährt*Innen (https://chronik.blackblogs.org/?p=9490) und lieferten eine Erklärung, der wir zunächst einmal nichts mehr hinzuzufügen haben, ausser das sie auch für Kontrollen in Berliner Verkehrsbetrieben zuständig sind.
…
Quelle: Indymedia (Tor)
In Lichtenberg stand ein Firmenwagen lichterloh in Flammen. Die Feuerwehr löschte, konnte einen hohen Schaden jedoch nicht verhindern.
Gegen 3 Uhr rückte die Feuerwehr zu dem Brand aus, wie die Polizei mitteilte. Der in der Rathausstraße abgestellte Kleintransporter eines Dienstleistungsunternehmens stand bei Eintreffen der Rettungskräfte im vorderen Bereich in Flammen.
Die Feuerwehr löschte, konnte nach ersten Informationen einen Totalschaden jedoch nicht verhindern. Ob Brandstifter das Feuer legten, war zunächst unklar.
Quelle: BZ